IGS Helmstedt voller Klimaschutz-Plakate

(c) IGS
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Statt zur Großdemo nach Braunschweig zu fahren, haben Schüler der Integrierten Gesamtschule in Helmstedt Plakate gestaltet und sie als Ausdruck ihres Protestes gegen den Klimawandel an fast alle Fenster ihres Schulgebäudes gehängt. Wer vorbeigeht oder -fährt, kann die Botschaften nicht übersehen: "Billig-Flüge, eine Lüge", "Mutter Erde ist eine Ehrenfrau" oder "Oma, was ist ein Schneemann?" Beteiligt waren alle Jahrgangsstufen. Die IGS hat vorige Woche wegen ihres fortwährenden Engagements erneut den Titel Umweltschule verliehen bekommen. 

QUELLE: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt - 26. September 2019 - Titelseite - Seite 1 - Jürgen Paxmann   © BZV Medienhaus GmbH, 2019

Kampf dem Klimawandel - IGS zeigt Flagge

Mit Protestplakaten geben Helmstedter Schüler ein klares Signal: Es ist höchste Zeit, etwas zu tun.

Die Integrierte Gesamtschule (IGS) Giordano Bruno in Helmstedt macht ihrer soeben wieder verliehenen Auszeichnung als Umweltschule alle Ehre. Anlässlich des Weltklimatags und des globalen Streiktags, begangen vornehmlich von Schülern am vergangenen Freitag, haben Mädchen und Jungen der IGS zig Protestplakate entworfen. Diese hängen nun hinter den Fenstern der imposanten Vorderfront des Schulgebäudes an der Schulstraße.

 

Rund zwei Drittel der gut 60 Fenster sind bestückt mit per Hand gestalteten Botschaften, die Passanten und Vorbeifahrende wachrütteln sollen: "Game over!", "Mutter Erde ist eine Ehrenfrau", "We have no time", "Billige Flüge, eine Lüge", "Whose Future? Our Future". Um wessen Zukunft es beim Kampf gegen den Klimawandel geht, machen die IGS-Schüler unmissverständlich klar. Der wohl ungewöhnlichste und damit auffälligste Spruch ist eine Frage: "Oma. Was ist ein Schneemann?"

 

Ausgedacht haben sich die Aktion die Schüler der Klasse 10 d. Im Fach Gesellschaftslehre sei die Frage aufgekommen, ob sich die Jugendlichen am Klimastreiktag in Braunschweig beteiligen sollten.

 

Auch wenn mehrere Helmstedter Schüler der Jahrgänge 9 und 10 deswegen ihre Freistellung beantragt hatten, so setzte sich dennoch der Gedanke durch, vor Ort etwas zu planen, das vielleicht auch nachwirkt. Also eine Plakataktion, um Flagge zu zeigen.

 

Per Mail waren Schulleitung und Lehrer über die Idee informiert worden. Sie hatten nichts dagegen einzuwenden, und alle Jahrgänge zogen mit - soweit sich die Vorbereitung mit dem Stundenplan vereinbaren ließ, betont Annemarie Schöning. Die Fachlehrerin für Gesellschaftslehre animierte ihre Schüler dazu, sich inhaltlich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen, und gab Hilfestellung beim Beantworten komplexer Fragen zur Klimakrise.

 

Dass die Schule, die bereits vor zehn Jahren schon einmal vom Land den Titel "Umweltschule" verliehen bekam, sich zu eigenen Standards verpflichtet sieht, zeigen folgende Beispiele: Bei Schulveranstaltungen werden weder Plastikgeschirr noch -besteck ausgegeben, im Schulkiosk gibt es Milch in wiederverwertbaren Glasflaschen, und: Im Unterricht beschäftigen sich viele Projekte mit der Schonung von Natur und Umwelt. "Wir versuchen, Schüler - falls sie ohnehin nicht schon selbst darauf kommen - diesbezüglich zu sensibilisieren", erklärt Annemarie Schöning.

 

Bei der Protest-Aktion der Schüler geht es aber darum, Erwachsene für ihr Anliegen zu sensibilisieren. Bis Ende Oktober sollen die Plakate mit prägnanten Botschaften und Forderungen an der Fensterfront zu sehen sein. Anschließend wandern sie in die Mensa. Auch dort gibt es eine Wand für Aushänge und vor allem große Fenster.

 

QUELLE: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt - 26. September 2019 - HE Lokal - Seite 19 - Jürgen Paxmann © BZV Medienhaus GmbH, 2019